Hallenboden TCR Tennishalle

Mission Hallenbelagtest erfüllt – AND THE WINNER IS?

13.06.2021 – Im Dezember 2019 fiel der Startschuss für unser Tennis Indoor Belag Testteam. Das Ziel: potentielle Indoor Beläge für unsere neue Tennishalle an Referenzstandorten mit einer möglichst großen Bandbreite verschiedener Spieler*innen aus unserem Verein Probe zu spielen. Seit der letzten Indoor Belag Erneuerung im TC Rutesheim mit einem Teppich-Granulatboden vor über 30 Jahren hat sich das Angebot und die Artenvielfalt verschiedener Indoor Tennisbeläge stark weiterentwickelt. Der immer noch in Deutschland weitverbreitete klassische Teppichboden bekommt zunehmende Konkurrenz von Indoor-Sandplätzen, Hardcourts oder Strukturteppichen in Kombination mit Granulateinstreuung. Neben der Beleuchtung und der Temperierung unserer Indoor-Sportstätte nimmt der Bodenbelag einen wesentlichen Einfluss auf unser subjektives Spielgefühl. Das Ballabsprungverhalten, die Geschwindigkeit und die Bewegungsmöglichkeiten auf dem Belag sind wesentliche Eigenschaften, die Einfluss auf unser Tennisspiel nehmen. Somit standen wir vor einer großen Herausforderung, die – wenn sie einmal verlegt ist – mindestens die nächsten 20 Jahre das Hallenspiel im TC Rutesheim beeinflusst: Was ist ein guter Hallenbelag für unsere Mitglieder?

Zum Anfang unserer Mission waren wir alle durch das Hören und Sagen sowie unsere bislang gemachten Erfahrungen geprägt. Der eine mag’s schnell, der nächste leise, der übernächste flach und nicht jedermann hat schon auf all den möglichen Alternativen selbst spielen können. Zusammengefasst: es gab viele Meinungen, aber wenig Erfahrungen. Somit stand für uns fest, mit verschiedenen Vertretern aus Aktiven-, Senioren- und Hobbymannschaften sowie Trainern und Vorständen praktische Erfahrungen zu sammeln. Eines war dabei von Anfang an klar: völlig egal, was es am Ende für ein Belag werden würde, der Wechsel von einem abgespielten auf einen komplett neuen Belag ändert immer die subjektive Wahrnehmung der Spieleigenschaften.

In die engere Auswahl zogen wir die Tennishallen in Stammheim (Hardcourt Deco Turf mit Dämpfungsmatte), Maichingen (Strukturteppichboden First Line 1400) und Cannstatt (Strukturteppichboden mit Granulat). In genau dieser Reihenfolge (und noch kurz vor dem ersten Corona-Lockdown) nutzten wir die Gelegenheit mit (nahezu) immer den gleichen Leuten vor Ort Test zu spielen. Nach ca. 2 Stunden ausführlichem Praxistest tauschten wir uns am runden Tisch über die gemachten Erfahrungen aus. Dabei bewertete jede*r Teilnehmer*in Bodenfarbe, Licht, Härte des Bodens, Geschwindigkeit, Lautstärke, Gelenkschönung, Luftqualität, Ballabsprungverhalten und den Verschleiß (Bälle). Interessant daran war vor allem der Abgleich zwischen vorheriger Erwartungshaltung und realer Praxiserfahrung. So war der ein oder die andere überrascht, dass die Geräuschkulisse gar nicht so störend empfunden wird wie ursprünglich erwartet oder dass der Geschwindigkeitsunterschied spürbar ist. Unterm Strich hebte sich die gemachte Erfahrung in Stammheim auf einem Deco Turf Hardcourt mit Dämpfungsmatte positiv von den übrigen Belägen ab.

Die positive Praxiserfahrung griff der Vorstand in einer Sondersitzung zum Thema Hallenbeläge auf. Unter Einbezug unseres breiten Mitgliederspektrums von Anfänger bis leistungsorientiertem Tennisspieler legten wir den Fokus auf Hallenbeläge mit guten Allroundspieleigenschaften (langsame bis mittelschnelle Geschwindigkeit) bei nicht allzu flachem Ballabsprungverhalten, was längere Ballwechsel ermöglicht. In Kombination mit Nachhaltigkeits- und Wirtschaftlichkeitsaspekten entschieden wir uns für einen modernen Hardcourt mit Dämpfungsmatte. Hardcourts dieser Art verfügen über eine ca. 8 mm dicke Gummidämpfungsmatte, auf der mehrere Lagen einer rauen Sandpolymerschicht aufgetragen werden. Nur die oberste Schicht kann nach 8-10 Jahren erneuert werden, was im Gesamtlebenszyklus eines Hallenplatzes erhebliche Kostenvorteile mit sich bringt.

Da Hardcourt nicht wieder gleich Hardcourt ist, wollten wir uns nach tiefgründiger Auseinandersetzung mit den potentiellen Anbietern im Hardcourtbereich vom finalen Produkt erneut überzeugen. Aus diesem Grund führen wir ein letztes Mal zu einem Belagtest nach Albersloh, da dies der einzige Referenzplatz in nächster Nähe ist.

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Von links: Frank Philippin, Manuel Dramsch, Thomas Gierl, Manne Long

Vorne: Marco Salzer Hinten von links: Kathrin Fleuchaus, Nina Gomolka, Stefan Getrost, Martin Gairing, Manne Long

Von links: Tilman Arnold, Lars Schmitt, Steffen Arnold, Stefan Getrost